Enterprise Application Integration/Management

Kurzbeschreibung

Historisch gewachsene IT-Landschaften haben nahezu immer die Herausforderung, dass es zwischen den unterschiedlichen internen Systemen eine Vielzahl von Datenschnittstellen geben muss über die ein reger Austausch stattfindet. Dieser Austausch findet in der Regel ohne oder mit nur sehr begrenzter Betrachtung weiterer betroffener Systeme statt. Häufig wird die Schnittstellenentwicklung direkt vom Fachbereich beauftragt, ohne eine zentrale koordinierende Stelle einzubinden. Abhängigkeiten zwischen Schnittstellen bleiben unberücksichtigt. Rechtliche Fragestellungen werden nicht selten ignoriert da eine Schnittstelle fälschlicherweise nur im technischen, nicht jedoch im prozessualen oder legalen Kontext betrachtet wird. Der Verantwortliche für eine Schnittstelle ist nur selten der aus dem Fachbereich stammende ‚Herr der Daten‘.

Ebenso wie es diesen meist unkoordinierten internen Austausch von Daten gibt, gibt es auch einen zwar häufig besser strukturierten, aber dennoch immer noch unzureichend koordinierten Austausch mit den IT-Systemen von Partnern und Kunden. Neben den immensen Kosten die die Vielzahl der Schnittstellen und die fehlende Koordination mit sich bringt, liegt ein erheblich größeres Problem in der fehlenden Rechtssicherheit. In der Regel ist eine Schnittstelle nur sehr unzureichend beschrieben und der Datentransfer wird meist nicht, oder nur sehr unzureichend protokolliert. Die Frage, wer hat wann mit wem warum welche Daten mit welcher Berechtigung/Zustimmung ausgetauscht kann meist gar nicht oder nur ungenügend beantwortet werden. Darüber hinaus besteht – mit jeder neuen Schnittstelle mehr – das Risiko um die Kenntnis des Aufbaus einer, oder eines Teils einer Schnittstelle – Personalfluktuation, Krankheit und Herrschaftswissen sind hier vornehmlich zu nennen. Schnittstellen laufen häufig über Jahre unbeobachtet im Hintergrund weiter und werden dann zu einem bisweilen existentiellen Problem wenn es zu Anpassungen anderer Umgebungen kommt.

Dieses Vorgehen hält der Prüfung durch Revisoren und Wirtschaftsprüfer keinesfalls Stand. Im Zeitalter von Cloud und Digitalisierung, die davon leben, dass es zu zunehmender prozessualer Einbindung von Service-Erbringern, externen Business-Partnern und Kunden kommt, ist die Implementierung einer EAI-Lösung vorrangig zu behandeln.

Branche(n)

  • Defence
  • Industriedienstleistungen
  • Handel
  • Anlagenbau

Aufgabe

  • Reduzierung vorhandener Schnittstellen
  • Dokumentation
  • Aufbau einer Datendrehscheibe als einzigem Punkt über den interner und externer Datentransfer zulässig ist
  • Festlegen von Verantwortlichkeiten (Rollen und Personen)

Lösung

  • Identifikation der für das Unternehmen relevanten Datenbanken
  • Zuordnung von Data Ownern zu den Datenbanken (ausserhalb der IT)
  • Identifikation aller existierenden Schnittstellen. Ausfindig machen der relevanten Personen je Schnittstelle
  • Aufbau eines Unternehmens Datenmodells (UDM)
  • Aufbau eines zentralen Datenbank-Clusters, soweit sich die Daten nicht sinnvoll im ERP-System konsolidieren lassen
  • konsolidieren und zentralisieren der relevanten Datenbanken. Dadurch Rückbau nicht erforderlicher Datenbanken und Schnittstellen, sowie zusammenführen von einzelnen Datenbanken in eine neue Struktur
  • Aufbau einer Datendrehscheibe (EAI-Server) und Beginn der schrittweisen Ablösung der Schnittstellen durch entsprechende Routinen auf dem EAI-Server
  • Aufbau von neuen Sichten auf die Daten zusammen mit der Einrichtung der erforderlichen Berechtigungsstrukturen
  • weitere Reduzierung der Schnittstellenanzahl auf ein notwendiges Minimum
  • implementieren der Rolle eines Gesamtkoordinators, eines Verantwortlichen je Schnittstelle sowie von Einzelverantwortlichen für die beiden Enden der Schnittstelle und für den Übertragungsweg. Klärung der Rollen, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten (AKV)
  • implementieren einer Schnittstellen Governance
  • erstellen Prozess-/Schnittstellendokumentation und AKVs

Werkzeug(e)

  • Microsoft Biztalk Server
  • Microsoft SQL Server

Nutzen

  • Bessere Steuerung operativer Prozesse
  • Bessere strategische Entscheidungen
  • Beschleunigung von Entscheidungen
  • erheblich reduzierte Aufwände für das Stammdatenmanagement
  • erhebliche Kostenreduktion
  • neben den direkt mit dem ERP-System verbundenen und dort verwalteten Schnittstellen gibt es nur noch einen einzigen weiteren Punkt über den interner und/oder externer Datenaustausch stattfindet
  • Automatisierung der Entscheidungen
  • Erhöhung der Servicequalität und Kundenzufriedenheit
  • Beschleunigung der Serviceerbringung
  • Verbesserung und Vereinfachung der Prüfbarkeit beispielsweise durch Wirtschaftsprüfer oder andere Revisoren
  • Rechtssicherheit ist hergestellt

Mein Anteil / Kompetenzen

  • Initiative
  • Steering
  • Projektleitung
  • Prozessmanagement
  • Datenbank Know-How
  • Technisches Know-How

  • Ausdauer

  • Überzeugungskraft
  • Durchsetzungsvermögen